- Dor
- I
Dor,Dora, Doros, in biblischen und außerbiblischen Texten genannte Hafenstadt an der Küste Palästinas, südwestlich des Berges Karmel. Im Bereich des seit 1500 v. Chr. besiedelten kanaanäischen Stadtstaates Dor lebten kurz nach 1200 v. Chr. Teile der Seevölker (Philister); Stadt und Hinterland bildeten einen Verwaltungsbezirk des salomonischen Reiches. Das Gebiet war seit 733 v. Chr. assyrische Provinz. Nach der Perserzeit von Seleukiden und Makkabäern umkämpft, wurde Dor 63 v. Chr. römisch. Ausgrabungen haben Teile der Stadtmauer mit vorgelagerten quadratischen Türmen und ein römisches Amphitheater sowie Teile der hellenistischen Wohnbebauung (Insulae) freigelegt; außerdem u. a. Überreste einer frühen christlichen Basilika (6. Jahrhundert n. Chr.).Dor,Milo, eigentlich Milutin Doroslọvac [-ts], österreichischer Schriftsteller serbischer Herkunft, * Budapest 7. 3. 1923; lebte seit 1933 in Belgrad; 1943 als Zwangsarbeiter nach Wien gebracht, wo er seither lebt; schrieb in deutscher Sprache besonders Zeitromane und -stücke aus dem Erlebnis des Krieges, danach Erinnerungsbilder aus der serbischen Heimat; auch Dramen, Hör- und Fernsehspiele, Essays, Übersetzungen; Herausgeber von Witzsammlungen.Werke: Romane: Tote auf Urlaub (1952); Internationale Zone (1953); Romeo und Julia in Wien (1954, mit R. Federmann); Nichts als Erinnerung (1959); Die weiße Stadt (1964); Alle meine Brüder (1978); Der letzte Sonntag (1982).Erzählungen: Unterwegs (1947); Salto mortale (1960); Meine Reise nach Wien (1981, Sammlung).Autobiographie: Auf dem falschen Dampfer (1988).Essays: Leb wohl, Jugoslawien (1993).
Universal-Lexikon. 2012.